Lüneburger Heide 2022
07.09.2022
Es geht wieder los, diesmal zieht es uns wieder in die Lüneburger Heide, genauer gesagt nach Rehlingen, südlich von Amelinghausen. Gepackt wurde schon am Vorabend, da wir direkt von der Arbeit starten. Widererwarten kommen wir pünktlich los und schaffen es sogar ohne Stau durch den Elbtunnel, so dass wir bereits um halb acht auf den Parkplatz vom Rehlinger Hof fahren.
Kurz bringen wir nur unsere Sachen auf das Zimmer und begeben uns sogleich ins Restaurant, wo wir hervorragend speisen (Tomatensuppe und Spareribs vom Duroc für Clemens, Kräuterschaumsüppchen und Kalbsgeschnetzeltes mit Waldpilzen für Annika) – James wartet derweil artig unter dem Tisch und darf zur Belohnung auch mal naschen.
Anschließend drehen wir noch eine kleine Runde durch das Dorf und betten dann zeitig unser Haupt. Bevor wir einschlafen, lauschen wir der lautstarken Unterhaltung zweier Käuze, die sich unweit unseres Fensters noch so einiges zu erzählen haben. Die Nacht ist ruhig und wird nur durch zwei kurze Gassi-Runden in Hotelnähe unterbrochen, derer sich Clemens heldenhaft annimmt.
08.09.2022
Pünktlich zum Frühstück um 08:30 erwachen wir und begeben uns in den Frühstücksraum. Hier erwartet uns neben einem leckeren Frühstück auch eine ganze Reihe von Tipps für Touren in der Umgebung. Wir entscheiden uns für die Kronberger Heide nahe des Lobauer Sees. Zunächst erstehen wir allerdings noch eine Wanderkarte in der örtlichen Touristinfo.
Wir wollen erstmal nur kurze Runden auswählen, da der Himmel nichts Gutes verheißt. (Jaja, wenn wir in der Heide sind…). Es dauert auch nicht lange und es beginnt zu regnen. Zunächst noch sehr sachte, so dass Clemens ein paar Landschaftsaufnahmen und Annika eine ganze Reihe von Aufnahmen vom Hund machen kann. Annika hat es heute leichter, da es einfacher ist den Hund gut abzubilden, als die Landschaft mit einem komplett grauen Himmel und gänzlich ohne Farben, Neben er Tatsache dass die Heideblüte schon ihrem Ende entgegen geht war es dieses Jahr viel zu trocken. Der Regen ist also durchaus positiv zu bewerten, auch wenn er gerade im Moment etwas lästig scheint.
Als es sich so richtig einzuregnen scheint, treten wir den Rückzug ins Hotel an, um dort auf bessere Bedingungen zu warten und uns unseren ersten Fotos zu widmen. Als es jedoch am Nachmittag immer noch wie aus Kübeln schüttet, beschließen wir unsere Fotoapparate zu Hause zu lassen und uns auf Locationsuche für den kommenden morgen zu begeben. Da wollen wir nämlich zum Sonnenaufgang (ja, es soll tatsächlich einen geben) an einer passenden Stelle sein, am liebsten mit einer Senke, in der sich der Morgennebel sammelt und sachte Heide und Wachholder umspielt… man darf ja wohl nochmal träumen, oder?!
Als Erstes fahren wir in die Rehrhofer Heide. Dor sollen zurzeit die Schnucken sein. Und tatsächlich werden wir von leicht mürrischem Mähen begrüßt. Anscheinend gefällt den Schnucken der weiterhin strömende Regen ebenso wenig wie uns. Ansonsten hat dieser Ort schon sehr viel fotografisches Potential. Weiter geht es dann zum Feldherrenhügel. Auch hier gibt es einen nette Heidelandschaft, jedoch sagt uns der Bewuchs nicht ganz zu und so ziehen wir weiter zur Oldendorfer Totenstatt, einer großflächigen Hügelgrabanlage mit beeindruckenden Langgräbern, die sich in die Landschaft betten. Auch hier wandern wir einige Zeit umher, der Regen hat mittlerweile doch aufgehört. Wir beschließen am morgigen Morgen in die Rehrhofer Heide zu fahren – mit sehr viel Glück haben Schnucken im Morgennebel bei Sonnenaufgang. Ob das geklappt hat, erfahrt Ihr dann morgen.
Zurück im Hotel ruft uns wieder das Abendessen. James bleibt in seinen Bademantel gekuschelt diesmal auf dem Zimmer. Für Clemens gibt es heute das Kräuterschaumsüppchen und Ravioli mit Steinpilzfüllung, für Annika Wildkräutersalat mit gratiniertem Ziegenkäse und Heidesaibling.
Satt und zufrieden fallen wir in unser Bettchen und schreiben nun diese Zeilen. Der Wecker ist auf 5.30 gestellt, also heißt es zeitig schlafen. Gute Nacht und bis morgen…
09.09.2022
Und er klingelt auch um 05:30 Uhr, der Wecker. Schnell die Sachen gepackt und ab in die Rehrdorfer Heide. Das Wetter ist zwar nicht so gut wie vorausgesagt, aber ein wenig Sonne über der Heide dürfte drin sein. Außerdem machen sich die kleinen Wolken am Morgenhimmel sehr gut, da sie in den schönsten Farben zu leuchten anfangen, sobald sich die Sonne dem Horizont nähert. In der nächsten Stunde werden Positionen gesucht, Winkel ausprobiert und Einstellungen vorgenommen. Die Resultate sind nicht preisverdächtig, können sich aber sehen lassen.
Und hier stellen wir einen ersten gravierenden Unterschied zu unserem Spyke fest. Während der sich um die Uhrzeit höchstens im Hotelzimmer noch einmal umgedreht und uns dann ignoriert hätte, lässt es James sich nicht nehmen, als fittester von uns dreien durch die Heide zu hüpfen.
Auf dem Rückweg kommt dann auch noch einmal die Schnuckenherde dran. Kurz scheint die Sonne auf die Tiere und lässt sie für das ein oder andere Foto erstrahlen. Müde und mit Kaffeedurst sowie Frühstückshunger fahren wir anschließend wieder zum Hotel.
Beim Frühstück werden wir wieder von den zwei netten Damen des Hotels bedient, die wir schon vom Vortag kennen. Und wieder bekommen wir eine Vielzahl an Ausflugstipps für den weiteren Tag. Ohnehin muss man sagen, dass die Angestellten vom Rehlinger Hof unheimlich freundlich sind und man sich sehr gut aufgehoben fühlt. Von der guten Küche mal ganz zu schweigen!
Nach dem Frühstück steht erstmal eine Auftragsarbeit an. Wir sollen ein Schnuckenfell mitbringen und fahren daher nach Schneverdingen um eines zu erstehen, dass den exakt formulierten Wünschen entspricht. Dies gelingt uns schließlich, so dass wir den Rest des Vormittags im Pietzmoor verbringen. Ein wiedervernässtes Moor, dass wir bereits bei früheren Touren besucht haben. (Siehe:)
Anfangs im Schlendertempo dann immer schneller schaffen wir es die 4,4 Km lange Runde hinter uns zu bringen, denn aus der Ferne (und schließlich auch ganz nah) grollt und donnert es aufs Heftigste. Wir schaffen es dennoch ein paar Landschaftsfotos zu schießen und erreichen das Auto, als es im selben Moment zu Schütten anfängt. Trotzdem muss Clemens noch mal raus um ein Foto zu schießen, dass die Situation ziemlich gut wiedergibt. Wir freuen uns, dass wir halbwegs trockenen Fußes wieder ins Hotel zurückgekommen sind und machen dort erst einmal Siesta und Clemens betrachtet seine Bilder. Annika hat tatsächlich auf der ganzen Runde kein einziges Foto geschossen…
Und dann lockt wieder einmal das Abendessen. Da es uns im Hotel so gut schmeckt und es auch sehr praktisch ist, dass nach Speis und Trank nur noch eine Treppe nach oben zu wanken ist um „zu Hause“ zu sein. Heute wird dann mal so richtig geschlemmt. Clemens isst noch einmal die Heidekräuterschaumsuppe, anschließend Heidschnuckenrücken auf Kartoffel-Trüffelpüree mit Speckbohnen und als Dessert eine fruchtige Creme Brûlée mit Heidelbeersorbet. Annika verzichtet zugunsten eines Nachtisches auf die Vorspeise, schließt sich den Heidschnuckenrücken an und beendet das Gelage mit Baileysmousse und ebenfalls Heidelbeersorbet. Es könnte einem schlechter gehen. Die anschließende Hunderunde fällt dann doch etwas schwer, aber was sein muss, muss eben sein.
Die letzte offizielle Amtshandlung des Tages besteht wieder einmal im Schreiben dieses Tagebuchs, bevor wir in die Kissen sinken und dem neuen Tag entgegenschlummern. Was morgen auf dem Programm steht, ist noch nicht ganz klar. Vielleicht geht es in Richtung Niederhaverbeck, aber dazu befragen wir morgen spontan erst einmal den Wettergott. Schließlich ist uns genau da schon einmal die Ausrüstung abgesoffen, dass sollte nicht noch einmal passieren…
10.09.2022
Heute schreiben wir kein Tagebuch, da wir von unserer 6stündigen Wanderung einfach zu müde sind. Gute Nacht!
Boah, was habe ich für Luschen als Hundeeltern?! Da machen sie endlich mal einen kleinen Spaziergang mit mir und fallen dann todmüde ins Bett – als wenn knappe 14km durch die Heide irgendwie anstrengend wären…
Wir beginnen die Pippi-Kacka-Runde in Tütsberg und wollen die Heideschleife nach Niederhaverbeck und zurück erwandern. Ich habe dann gleich die Fährte aufgenommen und los geht`s. Diese komischen Dinger, durch die meine Hundeeltern immer schauen, haben sie natürlich auch wieder dabei. Verstehen tue ich das zwar nicht so ganz, man muss die Dinge doch erschnuppern und das geht auch ohne technische Hilfsmitte, aber da ich immer leckere Kekse bekomme, wenn ich nett schaue, dürfen sie die Dinger von mir aus weiter mitschleppen. Scheint ihnen ja Freude zu machen und ein bisschen Spaß sollen sie auf meiner Runde ja auch mal haben dürfen.
Plötzlich wird die etwas eintönige Landschaft (alles nur lila und grün hier) durch etwas unterbrochen, was mich magisch anzieht. Es laufen fast 100 wollige Tiere herum, die irgendwie unkoordiniert dastehen und in die man eigentlich dringend mal in Ordnung bringen müsste. Es juckt mich echt in den Pfoten, allerdings sind schon zwei Kollegen vor Ort und regeln die Angelegenheit. Also hüte ich weiter meine zwei Begleiter, die gedankenverloren immer weiter auseinanderdriften. Wenn man nicht ständig aufpasst!!!
Es wäre nur fair gewesen, wenn sie mir von ihren Leckereien, die sie bei der Rast in Niederhaverbeck organisiert haben, etwas abgegeben hätten. So muss ich mich mit knurrendem Magen durch den einsetzenden Starkregen kämpfen. Dabei hätte ich mich schon mit einer kleinen Heidschnuckenbratwurst begnügt…
Naja, die Tour war trotzdem ganz nett, vielleicht machen sie morgen ja dann endlich eine anständige Gassirunde. Obwohl, irgendwas von „letzter Tag“ und „morgen nach Hause“ haben sie gemurmelt. Nach Hause? Zu den Katzen?? Och nöööö… Vielleicht bleibe ich doch hier und schließe mich dem Kollegentrupp an!
Wieder im Hotel lassen sie mich dann wie jeden Abend schändlich im Hotelzimmer alleine. Als sie wiederkommen, riechen sie nach Futter – seltsamer Weise nach dem gleichen Futter wie schon gestern Abend. Vielleicht sind die Reserven in der Küche aus. So, dann sollen sie mal sehen, wie es ist, wenn man Tag für Tag das gleiche Futter im Napf hat! Ich habe trotzdem so getan, als hätte ich mich über ihre Rückkehr gefreut. Den Trick muss ich mir merken – gab es doch gleich noch eine Kaustange für mich, die ich nun genüsslich knabbern werde. Bis morgen!
11.09.2022
Die Heimreise steht an. Das Wetter möchte uns den Abschied leicht machen, es nieselt beständig. Trotzdem schlagen wir noch einmal die Richtung Schneverdingen ein, da wir ein paar kulinarische Köstlichkeiten mit nach Hause nehmen möchten. In einem kleinen Hofladen werden wir fündig und so finden neben einem Sack Heidekartoffeln auch diverse Schnuckenspezialitäten den Weg nach Roikier. Danach geht es staufrei nach Hause, wo wir schon von den Katzen erwartet werden.